Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

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takko
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Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von takko »

Wie ich heute bei welt.de gelesen habe, dass die in Deutschland lebenden Türken Erdogans Politik unterstützen, da habe ich mich gefragt? Hallo geht's noch! Wenn ihr diese Politik so toll findet, dann habt ihr hier in Deutschland nichts aber auch überhaupt nicht mehr zu verlieren! Haben wohl in der Schule nicht mitbekommen, was "Demokratie" ist!!!!

Hier leben viel Türken, Kurden, Jesiden und was weis ich nicht alles. Im Prinzip habe ich auch nicht dagegen, aber einige, nicht alle, leben hier freizügig in unserer Demokratie und von unserem Sozialsystem, sonst wären sie ja nicht hier, es geht ihnen also sehr gut hier in Deutschland, unterstützen aber Erdogans Politik und Aufrufe. Einige dieser Menschen haben möglicherweise noch nie türkischen Boden betreten und haben überhaupt keine Vorstellung davon, was sich dort zur Zeit entwickelt. Muss man das alles verstehen?

Ich hätte nichts dagegen, wenn diese Gruppierungen allesamt wieder zurück in die Türkei gehen und das möglichst schnell.

Yücel in Haft: „Was interessiert mich der Terroristenschreiber?“ heißt es dort unter anderem.
Zitat: Welt.de

"Deutsch-Türken leben offenbar auf einem anderen Planeten"

20.000 Deutsch-Türken sind am Sonntag in Köln für Erdogan auf die Straße gegangen. Welt-Kolumnist Henryk M. Broder ist vor allem überrascht, dass so viele junge Menschen den "Despoten" unterstützen.
Kompletten Artikel lesen bei >>> welt.de
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Mal eines vorweg - ich bin vor allem ueberrascht, dass HMB noch Kolumnist ist. Obwohl... Springer... was red' ich. :wand:

Davon ab finde ich solche "wenn's euch hier nicht passt, dann macht doch rueber"-Saetze sehr unschoen. Ich denke, jeder findet eine Bevoelkerungsgruppe, der er sehr gerne die Ausreise "erleichtern" wuerde. Genau das ist einer Demokratie aber unwuerdig.
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takko
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von takko »

Wie kann man Erdogan Anhänger sein und ihm gleichzeitig aus einem demokratischem Land heraus für eine Diktatur zu jubeln? Also entschuldigt bitte, diese Leute haben hier doch nichts verloren.

Ich zitiere mal einen Kommentar aus dem oben genannten Beitrag - Verlinkung welt.de -
"Zitat": Chris M.

Ich halte mich für weltoffen und tolerant. Meine Grundeinstellung stößt aber gerade bei diesem Thema auf ein unüberwindbares Hindernis. Wenn Türken dem deutschen Rechtsstaat, den Medien und allgemein der deutschen Politik nicht vertrauen, warum sind sie dann in Deutschland? Ich halte das Projekt doppelte Staatsbürgerschaft für gescheitert. Dies hat doch nur dazu geführt dass wir eine deutsch-türkische Parallel-Gesellschaft geschaffen haben in der Misstrauen und Missgunst herrscht. Ein Türke der nicht hinter dem Deutschen Staat steht, diesem sogar misstraut sollte doch einfach mal überlegen ob er in der Diktatur der Türkei nicht besser aufgehoben wäre. Dies soll keine Verallgemeinerung sein. Es gibt sicher viele Türken die sich in Deutschland wohl fühlen und dieses Land, diese Gesellschaft und deren Werte als ihre eigene akzeptiert haben. Ich finde das wirklich gut so, aber leider gibt es das genaue Gegenteil davon. Wer die Deutsche Staatsbürgerschaft haben will soll und muss in der Lage sein die Werte unseres Landes vertreten. Wer die Deutsche Staatsbürgerschaft hat hat KEIN Staatsoberhaupt namens Erdogan.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Und wen sollen wir dann noch alles rauswerfen? Mangelhaftes Demokratieverstaendnis findet sich auch in anderen Gruppen. Und inwieweit beispielsweise Trump-Anhaenger dann auch gleich unter die Regel fielen... Nunja...

Und mal ganz platt gesprochen - das Verhalten von Merkel gegenueber Erdogan ist ja nun auch weit von der Konfrontation entfernt, die Du anscheinend von "Demokraten" erwartest. Auch gleich mit raus?
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Sandra78 »

Ich kann euch da Beide verstehen, allerdings find ich die Formulierung im ersten Beitrag nicht so als gelungen. Wirkt sehr aus der Emotion rausgeschrieben und daher provokant.

Eine Demokratie muss auch Andersdenkende aushalten oder sich mit Ihnen auseindersetzen.

Und wenn es um Personen geht die "antidemokratisch" denken, dann fallen mir noch weit aus mehr Personen ein als nur diese genannte Gruppe. Reichsbürger usw....

Und das es Leute gibt die in D leben aber einen anderen Pass haben und daher auch in anderen Ländern wahlberechtigt sind, dass ist doch lange schon so. Das gilt für Amerikaner genauso wie für Russen
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Oldviking »

Türkischer Wahlkampf in Deutschland
Einen Riegel vorschieben!
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 9b8ef.html" onclick="window.open(this.href);return false;

takko:
Wie kann man Erdogan Anhänger sein und ihm gleichzeitig aus einem demokratischem Land heraus für eine Diktatur zu jubeln? Also entschuldigt bitte, diese Leute haben hier doch nichts verloren.
Sehe nicht nur ich ebenso, vielleicht hat einer von euch gestern Abend "maybritt Illner" gesehen?
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Mal aus einer anderen Sichtweise: warum stellen "die" fuer Euch ueberhaupt so ein Problem dar? Ist ja nicht so, dass sie sich hier fuer ein Ende der Demokratie einsetzten (wie es sich die eine odere andere Gruppierung hier durchaus zu ertraeumen scheint).

Und pragmatisch: was, wenn Trump die Zahl der wahlberechtigten US-Buerger in Deutschland fuer zahlenmaessig relevant gehalten haette und hier haette auftreten wollen?
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takko
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von takko »

Zitat Erdogan

„Wenn ich will, komme ich morgen nach Deutschland“
"Wenn ihr mich nicht hereinlasst oder mich nicht sprechen lasst, dann werde ich einen Aufstand machen“
Ja natürlich kann er das machen, ihn als Gast im unserem Land zu empfangen um Urlaub zu machen oder um Verwante zu besuchen, damit habe ich kein Problem, aber um Wahlkampf zu führen, da schon! Sollte er bei der Einreise am Zoll einen Aufstand machen weil man ihn wegen seinem Wahlkampf nicht reinlassen will, dann ist das so und ich würde diese Entscheidung auch begrüßen.

Wahlkampf sollte ausschließlich im eigenen Land geführt und nicht ins Ausland getragen werden. Im Beispiel der Türkei kann es doch nicht sein, das ein "Diktator" im demokratischen Ausland lebende Landsleute als Wähler für seine angestrebte "Diktatur" gewinnen will. Die Gruppierungen die schreiend und kreischend Erdogan für das angestrebte "System" zujubeln, sollten sich entscheiden für welches System sie sind! Entweder leben sie weiterhin in der Demokratie und erkennen diese Werte an die dieses System mit sich bringt, oder sie gehen zurück in ihr Heimatland wo sie sich voll und ganz der "Diktatur" zuwenden und beklatschen können. Das was Erdogan vor hat, ist mit demokratischen Werten jedenfalls nicht vereinbar!

Ich erwarte von der deutschen Regierung, dass sie jetzt Rückrad zeigt, nicht rum eiert und die richtigen Signale in die Türkei sendet, dass eine Diktatur (oder kommunistisch) geführtes Land nicht zur EU und nicht zur Nato gehören kann.
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AlfaMS
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von AlfaMS »

Dazu in aller Kürze meine Meinung:

- Wer hier arbeitet, seine Steuern zahlt und ohne gegen Gesetze zu verstoßen seinem täglichen Leben nachgeht ist mir herzlich willkommen.
- Zum Demokratie-Verständnis: Der ehemalige Kanzler Schröder nannte Putin einen "lupenreinen Demokraten" - bevor er dann einen Posten bei Gazprom bekam.
- Wahlkampfauftritte im Ausland (in diesem Fall hier) sind definitiv abzulehnen.

Die türkischen Mitbewohner hier haben alle Möglichkeiten, sich über diverse hier nicht verbotene Medien inklusive Internet über die gewünschten Änderungen zu informieren. Die projektierten Auftritte hier scheinen mir eher nicht der Information, sondern der Indoktrination zu dienen.

Damit genug zum Thema.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Sandra78 »

Gut gesagt Alfa. Solange die die ihm zujubeln gegen keine Gesetze verstoßen und ihre Steuern zahlen etc hab ich absolut nichts dagegen. Gut finden muss ich das nicht, aber das muss ne Demokratie aushalten. Bin allerdings auch der Meinung das Wahlkampfveranstaltungen ins eigene Land gehören.

Das Is auch das einzige was mich an dem Ursprungspost gestört hatte. Die jubeln nem antidemokraten zu also pauschal raus aus Deutschland, völlig egal ob sie ansonsten unbescholtene Bürger sind.

Erdogan hat viele Fans durch den wirtschaftlichen Aufschwung erzielt, es ging vielen besser. Was er jetzt macht ist nicht gut und völlig daneben. Aber es wird auch unter den Türken viele geben die das verdrängen und an dem alten festhalten von wg er hat dafür gesorgt das es mir besser geht oder zumindest den Verwandten in der Türkei.

Verteidigen will ich das nicht, aber auch wir deutschen haben mal blind gehandelt. Auch unter Hitler waren es am Anfang wirtschaftliche Gründe wir lagen ja am Boden und dann hat er viel bauen lassen, Leute kamen in Arbeit usw und als er dann in eine Richtung abgedriftet ist die genausowenig gut war, haben ihn trotzdem tausende zugejubelt auch im Ausland.

Soviel zu ich kann nicht verstehen wieso sie dem zujubeln. Nachvollziehen mit meinem Wissen kann ich es auch nicht, ich bin absolut dagegen, aber Vllt erklären durch das Verhalten unserer Vorfahren. Was es natürlich nicht besser macht. Und ich könnte mir durchaus vorstellen das diese Personen gar nicht unsere Sender schauen wenn's um Türk Politik geht die werden die propaganda lesen.

Auch das kann man in Deutschland sehen. Es gibt auch hier Leute die nur fragwürdige Medien lesen und alles andere pauschal als lügenpresse abstempeln. Es gibt eben für unterschiedliche Personen unterschiedliche Realitäten. Aber da muss die Demokratie sich mit auseinandersetzen. Tut sie das nicht sind auch wir bald in einer Situation die mir nicht gefallen wird
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Nochmal die Frage: warum stellt es fuer Euch ein Problem dar, wenn ein auslaendischer Politiker hier mit in seinem Land Wahlberechtigten Wahlveranstaltungen durchfuehrt?
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Sandra78 »

AlfaMS hat geschrieben:Die türkischen Mitbewohner hier haben alle Möglichkeiten, sich über diverse hier nicht verbotene Medien inklusive Internet über die gewünschten Änderungen zu informieren. Die projektierten Auftritte hier scheinen mir eher nicht der Information, sondern der Indoktrination zu dienen.
Hat Alfa doch in dem Satz schon fast geschrieben. Ein wirkliches Problem hab ich damit nicht, aber mein Bauchgefühl findet es nicht gut. Es ist nicht nötig, man kann sich anderweitig Informieren und wird oft propagandistisch ausgenutzt und die Plattform muss man nicht bieten.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von AlfaMS »

Das - und, vorgeschoben oder auch nicht (und ich tendiere zu "nicht vorgeschoben"): Mancher projektierter Veranstaltungsort war und ist mit den nötigen Sicherheitsanforderungen einfach überfordert.

In den USA gab es anfangs des 20. Jahrhunderts Hundertausende Auswanderer deutscher Herkunft. Hat Göbbels in den 1930/40ern dort diese etwa in Arenen und Stadien adressieren dürfen?
:denk:
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Konto 73 gelöscht »

Ist schon etwas länger her, wer erinnert sich noch?

Wahlkampf im amerikanischen Stil.
Am 24. Juli 2008 besuchte US-Präsident Barack Obama, damals noch als US-Präsidentschaftsbewerber, Berlin. Höhepunkt seines Hauptstadtaufenthaltes war seine Rede vor der Siegessäule. Mehr als zweihunderttausend Menschen füllten die Straße des 17. Juni und jubelten dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu.

Und nun zu Erdogan.
Trotz der vielen Kritik hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan bereits 2008 und 2014 in Köln vor Tausenden begeisterten Anhängern Wahlkampf gemacht. War er damals ein besserer Mensch?
Wenn Erdogan bei seinem geplanten Besuch in Deutschland als Privatmann kommt profitiert er davon, dass eine Kundgebung seiner Anhänger von der Versammlungsfreiheit geschützt ist. So kann er ohne weiteres für ein "Ja" beim anstehenden Verfassungsreferendum werben. Wenn Erdogan offiziell als Staatschef der Türkei nach Deutschland kommen sollte, ist das mit der Versammlungsfreiheit anders. Im Grundsatz gilt: Ausländische Regierungsmitglieder, die nach Deutschland kommen und hier öffentlich über ihre Politik sprechen wollen, können sich dabei nicht auf Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit berufen. Um Erdogans Werbefeldzug für seine autoritäre Politik stoppen zu können, bleibt der Bundesregierung nur eine Möglichkeit. Sie müsste sagen: Wir nehmen es Erdogan nicht ab, dass er privat nach Deutschland kommt. Er redet als Staatschef über Politik und das wollen wir nicht dulden.
Die Regierung müsste also offiziell erklären, dass sie durch eine Erdogan-Wahlkampfrede die staatliche Souveränität gefährdet sieht und seine Einreise unterbinden. Das wäre aber eine schwerwiegende außenpolitische Maßnahme - und das immerhin gegen einen NATO-Partner. Einen solchen Konflikt mit der Türkei wird die Bundesregierung wohl nicht riskieren.
Unabhängig davon wem die wahlberechtigten 1,4 Millionen Türken in Deutschland bei der nächsten Wahl ihre Stimme geben, die deutsche Politik sitzt in der Falle. Diese Falle hat sich Frau Merkel selber gestellt, der CDU steht der Angstschweiss auf der Stirn. Der Flüchtlingsdeal und die Zusammenarbeit beim Thema Syrien stehen bei der deutsch-türkischen Beziehung derzeit im Vordergrund. Die Bundesregierung wird wohl oder übel zuschauen, wenn Erdogan seine Ankündigungen wahrmacht.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von JR67 »

Na das war ja heute ganz grosses Kino in Hamburg heute ... ich muss, glaube ich, keine weiteren Ausfuehrungen dazu machen
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von takko »

Mir tun die Menschen leid, die das angestrebte "diktatorische System" NICHT haben wollen und unter diesen Umständen leiden, weil es ihnen aufgezwungen wird. Ich kenne da persönlich einige deutsch Türken mit denen ich mich in den letzten Tagen unterhalten habe, auch ein Arbeitskollege ist dabei, die schütteln nur mit dem Kopf was da in der Türkei abgeht. Die Türkei war schon sehr westlich orientiert, aber nun geht's Bergab, auch wirtschaftlich sehe ich große Problem auf die Türkei zukommen, wenn die angestrebten Vorhaben umgesetzt werden.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Ich versuch's der Reihe nach:

Sandra - Naja, mit "nicht noetig" koennten wir auch alle deutschen Wahlkampfveranstaltungen verbieten. Kann sich ja jeder das Partei- und das Wahlprogramm besorgen...

Alfa - die deutschen Auswanderer hatten aber wohl eher keine doppelte Staatsbuergerschaft und damit auch gar nicht das Recht, in Deutschland zu waehlen, oder?

joerg - Schoenes Beispiel mit Obama!

takko - Da sind wir absolut einer Meinung!
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Sandra78 »

Genau aus dem Grund macht Erdogan das ja. Die Wirtschaft geht nach unten. Er will seine Macht sichern mit fragwürdigen Mitteln. Er sichert sich mehr Macht, baut gleichzeitig nen Gegner auf und am Ende ist dieser Schuld dadran dass es der Türkei schlecht geht.

Meine Aussage ein paar Beiträge vorher war ja auch nicht meine rechtliche Auffassung sondern eher ein Bauchgefühl. Mir gefallen diese Auftritte nicht. Andererseits muss man auch sagen, dass wenn wir das radikal verbieten würden, dass auch dass propagandistisch ausgenutzt werden kann und die Anhänger ihn dann erstrecht wählen.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von NoG »

Dass ich das, was Erdogan da macht - und noch vorhat! - alles andere als erstrebenswert finde, ist hoffentlich deutlich.

Ich halte es nur fuer sehr problematisch, sich in die Wahlen eines anderen Staates einzumischen.
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Re: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan

Beitrag von Sandra78 »

NoG hat geschrieben:Sandra - Naja, mit "nicht noetig" koennten wir auch alle deutschen Wahlkampfveranstaltungen verbieten. Kann sich ja jeder das Partei- und das Wahlprogramm besorgen...
Ich meinte damit eher dass man sich im Land informieren kann, entsprechende Veranstaltungen werden ja auch übertragen im Netz oder im TV. Die emfpangen ja alle die türkischen Sender.

Du musst dich auch nicht verteidigen. Ich weiss ja was du meinst und du hast ja auch Recht. In diesem Fall sprach mal ausnahmsweise mein Bauch.

Und das es in der Vergangenheit schon Auftritte gab USA etc hab ich ja auch schonmal gesagt. Das der Bauch streikt hat auch damit zu tun dass es jem ist wo es halt in eine Richtung geht wo ich das Gefühl hab man unterstützt indirekt ne beginnende Diktatur. Aber klar hast Du Recht wenn man das eine genehmigt muss man das andere auch genehmigen weils dasselbe ist. Aber mir gefällts halt in diesem Fall nicht.

Wobei ich komischerweise die Rede von Obama gefühlt gar nicht als Wahlkampf empfunden habe. Die deutliche Mehrheit die da zugehört haben sind ja gar keine Amerikaner gewesen. Auch wenn der Zeitpunkt natürlich Wahlkampf war.
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